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Versuchen Sie doch mal Folgendes (aber bitte nur, wenn Sie psychisch stabil und nicht in einer Krise sind): Schauen Sie eine Weile in einen Spiegel, lassen Sie das Bild auf sich wirken. Vielleicht denken Sie jetzt an den alten Witz: „Ich kenne dich nicht, aber ich rasiere /schminke dich trotzdem!“ Ist ja manchmal auch was dran, besonders wenn man am Abend vorher an einer alkoholisch geprägten Zusammenkunft teilgenommen hat. In der Regel kann man sich aber erinnern und man erkennt sich wieder. Und alles, was man denkt, passiert in der Birne da vor einem. Ich denke, also bin ich nachdenklich. Der Philosoph Lichtenberg soll gesagt haben, dass wir an den freien Willen glauben müssen, wir hätten keine andere Wahl. Also müssen wir wohl auch annehmen, dass wir wir selbst sind, also dass ich ich bin.

Der liebe Gott, die Natur, der Zufall – irgendwie ist das halt passiert oder irgendwer hat das so gewollt, dass ich eben ich bin. Der Witz ist aber, dass alle anderen Milliarden Individuen auf der Welt das auch denken. Also die denken natürlich nicht, dass sie als Beispiel Gunnar Stolze sind, aber sie fühlen sich als „Ich“. Leute, die das begreifen, also dass alle Menschen sich irgendwie als „Ich“ fühlen, sind möglicherweise sozial kompetenter, aber vielleicht nicht so für den Posten eines Diktators oder Berufskillers geeignet. Oder, wenn sie besonders zynisch sind, vielleicht gerade dann.

Milliarden von „Ichs“ laufen rum und erleben sich alle als den Mittelpunkt der Welt, was subjektiv auch völlig richtig ist. Dann kommt es auch noch darauf an, sich irgendwie „richtig“ oder kongruent oder passend zu fühlen und zu verhalten, jedenfalls wenn man zu einer Gruppe gehören will.

In meiner Zeit als Sozialpädagoge im betreuten Wohnen von psychisch Kranken in Berlin-Tempelhof hatte ich einen Klienten, der sich für den zweiten Jesus hielt. Ja, naja, vor 1000 Jahren hätte man ihm das wohl noch geglaubt, da haben die auch „echte“ Splitter und Nägel vom Kreuz verehrt. Also von dem Holz-Kreuz, an dem Jesus hingerichtet wurde. Würde man jetzt bei „Ebay“ oder „Bares für Rares“ auch nicht mehr so ohne Weiteres loswerden. Heute jedenfalls führt eine solche Selbstannahme eben in die Psychiatrie. Würde der echte Jesus heute ernst genommen? Das nur mal am Rande gefragt.

Jedenfalls denke ich, dass es sich im privaten oder beruflichen Konfliktfall lohnt, mal in die Rolle des anderen zu schlüpfen oder gar nicht mal im Konfliktfall, auch präventiv, zur Vorbereitung eines Projektes zum Beispiel. Und sich selbst zu ergründen, die eigene Motivation besser verstehen und begründen können, die unterschiedlichen inneren Anteile sich anzuschauen.

Dazu bietet das systemische Coaching verschiedene Methoden, die ich selbst auch schon als sehr hilfreich erlebt habe. In diesem Sinne, warten Sie nicht, bis Ihnen oder anderen in Ihrem Umfeld das Wasser bis zum Hals steht. Rufen Sie einfach mal durch und wir schauen uns das in einer kostenlosen Probesitzung an.