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Kennen sie noch den Schlager von Marianne Rosenberg „Marlene“? Darin heißt es „..einer von uns beiden muss nun gehen, drum bitt ich dich, geh du Marlene“ So, jetzt habe ich ihnen erst mal einen Ohrwurm verpasst, aber das geht vorbei. Was mir, als ich den Song neulich tatsächlich als Ohrwurm hatte, auffiel: Natürlich, wenn einer von uns beiden gehen muss, dann natürlich du und nicht ich. Wobei anscheinend damals egal war, dass es sich bei den beiden um Frauen handelt, also von der Schreibweise her. Andererseits geht es wohl um eine Dreiecksbeziehung und Marianne darf entscheiden, wer gehen soll, der Mann wird nicht groß gefragt.

Worauf ich aber eigentlich hinauswill: Marianne erlebt sich als „Ich“, aber das tun wir ja alle! Marlene natürlich auch. Marlene könnte denken, warum sagst du blöde Ziege Marianne mir, dass ich gehen soll. Wie der Mann heißt, erfahren wir leider nicht, vielleicht Michael. Egal, jedenfalls scheint mir das ein unterschätzter Aspekt im menschlichen Zusammenleben, das wir das irgendwie hinkriegen müssen, zu akzeptieren, dass die anderen auch alle „Ich“ sind. Egal, jedenfalls sagte Ai Weiwei neulich, dass wir aus irgendeinem mysteriösen Grund am Leben sind. Ich denke ja, und aus irgendeinem mysteriösen Grund sind wir alle „Ich“ und gleichzeitig „Du“ und manchmal auch „Wir“.

Und dann gibt es noch die verschiedenen Rollen, neulich im Vorgespräch war ich Coach, gestern Abend aber, im Nebenjob, Taxifahrer. Was ich als Taxifahrer von mir gebe, wird sicher anders bewertet als das, was ich im Coaching so sage. Dann bin ich aber auch noch Sohn, Vater, Opa, Ehemann, gelegentlich Skipper, Motorrad- und Fahrradfahrer. Dann bin ich in diesen Rollen im direkten Kontakt auch noch mal anders als im Gespräch darüber.