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Es wäre doch schön: Der Partner/die Partnerin (oder beliebige andere Interaktionspartner beruflich oder privat) würden endlich einmal zugeben, dass ich immer recht habe. Im Falle der Partnerin: Damit, dass ich natürlich vor Wochen schon Bescheid gesagt habe, dass ich nächstes Wochenende mit Ulli und Atze in Amsterdam bin und eigentlich grundsätzlich auch immer recht habe. „Die Partei, die Partei, die hat immer recht…“ wurde in der DDR
tatsächlich gesungen und behauptet. Naja, inzwischen viel verspottet, aber einer Partei anzugehören, die wirklich immer richtig liegt – wäre schon toll, oder? Wenn ich in der Partnerschaft aufgrund meiner wissenschaftlich fundierten Weltanschauung immer recht hätte, also jetzt mal Hand aufs Herz,
sollte ich mich ernsthaft dagegen sträuben? Der Witz ist nur, auch wenn Beziehungsprobleme leider oft bei Anwälten und Richtern landen, es geht darum in Beziehungen eben nicht.

Worum geht es dann?

Es geht darum, dass ich mit mir selber im Reinen bin und weiß, wie viel an Kompromiss ich eingehen kann und will, ohne dass meine Lebensabschnittsbegleitung dass unterschwellig wieder aufs Brot geschmiert kriegt. Übrigens ein vielleicht etwas augenzwinkernder Tipp für eine glückliche Beziehung: „Suchen sie sich einen glücklichen Menschen. Heiraten sie diesen Menschen.“ Neulich war ich zu einem Empfang einer Zeitschrift für den Mittelstand und kam mit einem Gast ins Gespräch über Coaching und Beziehungen. Mein Gegenüber wollte wissen, was meiner Meinung nach das Wichtigste an einer Beziehung ist. Ehe ich zu Ende überlegt hatte, antwortete er schon, das Wichtigste sei es, Kompromisse zu machen. Naja wichtig sicher
auch, aber Beziehung als Kompromiss? „Ich habe mich so an dich gewöhnt!“ Ein schönes Kompliment, vor allem zur goldenen Hochzeit vorgetragen. Kennen Sie das Konzept des „Reframing“? Es bedeutet, etwas in einen neuen Rahmen zu setzen. Kann therapeutisch nützlich sein oder passiert einfach auch mal so, z.B. wenn sie nach 5 Jahren Beziehung sagt (der neue Lover wartet unten im BMW X 5, nein im Tesla): „Übrigens, ich habe dich nie geliebt!“. Dann werden die 5 Jahre Beziehung in einen neuen Rahmen gestellt, nämlich in den, dass von ihrer Seite nie Liebe im Spiel war.

So, genug für heute, aber wir können gern in meinem Büro bei einer guten
Tasse Kaffee weiter darüber reden. Herzlich, Ihr Gunnar Stolze